Carola Haas erhält Alfred-Hauptmann-Preis

Diese Publikation führte Carola Haas zum Preis.

Beste epileptologische Forschungsarbeiten im deutschsprachigen Raum auf Dreiländertagung ausgezeichnet

Die Freiburger Neurobiologin Prof. Dr. Carola Haas hat Anfang Mai in Wien den Alfred-Hauptmann-Preis entgegengenommen. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für die beste wissenschaftliche Arbeit in der klinischen und experimentellen Epileptologie im deutschsprachigen Raum wird alle zwei Jahre verliehen. Haas, die Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters BrainLinks-BrainTools ist und deren Forschungsgruppe im Neurozentrum des Universitätsklinikums Freiburg ansässig ist, wird für eine herausragende Studie aus dem Jahr 2016 geehrt (https://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2016/pm.2016-02-09.18). Das Preisgeld teilt sie sich mit einem Schweizer Forschungsteam bestehend aus Privatdozent Dr. Gian Marco De Marchis vom Universitätsspital Basel und Dr. Deborah Pugin von den Hôpitaux Universitaires de Genève.

In ihrer Studie untersuchte Haas Entwicklungsstörungen im Schläfenlappen des Menschen, die häufig im Zusammenhang mit medikamentenresistenter Epilepsie auftreten. Mithilfe einer Gesamttranskriptomanalyse, einem genetischen Verfahren, konnte sie Faktoren in der Hirnrinde identifizieren, die eine Fehlbildung der Myelinscheiden, welche die Zellfortsätze umgeben, nach sich ziehen. Dadurch sind die betroffenen Areale schlecht gegen elektrische Spannung abgeschirmt. Es ist möglich, dass dadurch ein erhöhtes Anfallsrisiko besteht.

Haas, die sich 2001 in Freiburg an der Medizinischen Fakultät habilitierte, ist Leiterin der Sektion Grundlagen epileptischer Erkrankungen an der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. Ihr Interesse gilt bereits seit geraumer Zeit der Erforschung von Epilepsie. Zu diesem Krankheitsbild veröffentlichte sie in den letzten zehn Jahren über 30 Fachbeiträge in namhaften wissenschaftlichen Zeitschriften.

Den Alfred‐Hauptmann‐Preis verleihen die Deutsche und die Österreichische Gesellschaft für Epileptologie gemeinsam mit der Schweizerischen Epilepsie‐Liga auf ihrer Jahrestagung. Die Auszeichnung ist nach dem deutschen Neurologen Alfred Hauptmann (1881-1948)benannt, der seine Habilitation wie Carola Haas in Freiburg erlangte. Während seiner Freiburger Zeit veröffentlichte er seine berühmteste Arbeit, in der er die antiepileptische Wirkung von Phenobarbital beschrieb. Später musste er wegen seiner jüdischen Abstammung aus Deutschland emigrieren und wurde im amerikanischen Boston tätig.