Filmreihe: Science Fiction in a Reality Check

Wie viel „Science“ steckt eigentlich in Science-Fiction? Neurotechnologie, Robotik und künstliche Intelligenz: Wir laden Sie ein, Filme und Serien zu diesen Themen anzuschauen und mit Wissenschaftlern zu diskutieren. Fünf Forscher aus dem Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools der Universität Freiburg stellen sich der Herausforderung. Im Cluster werden technische Schnittstellen zum Gehirn entwickelt, um erkrankten Menschen zu helfen. Die Wissenschaftler/innen arbeiten dazu auch an Robotern und lernenden Algorithmen. Die Forschung an diesen Technologien weckt Hoffnungen aber auch Ängste. Science-Fiction spricht diese Bedenken und Träume offen an. An diesen fünf Terminen besprechen wir gemeinsam sowohl wissenschaftliche als auch ethische Fragen, die diese Filme aufwerfen. Die Reihe entsteht in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Kino Freiburg und mit dem aka-Filmclub Freiburg e.V.

Die Filmreihe richtet sich besonders an Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren, aber auch an alle anderen Interessierten.

Altersbeschränkung: je nach Film

Eintritt:  Kommunales Kino 6 Euro (4 Euro ermäßigt),  Aka-Filmclub 1,50 Euro


Termine:

03.05.2016 Transcendence mit PD Dr. Oliver Müller (Philosophie)
USA, 2014, OmU, Regie: Wally Pfister, 119 min
Kommunales Kino, 18-21 Uhr

In diesem Film von 2014 entwickelt ein Wissenschaftler einen fortgeschrittenen Quantencomputer, der eine Art Singularität oder „Transcendenz“ aufzeigt. In einem terroristischen Anschlag wird er tödlich verwundet, schafft es aber, seinen Geist rechtzeitig in seinen Computer hochzuladen. Für seine Frau wird der allmächtige Quantencomputer schnell zu einer Bedrohung. Mit PD Dr. Oliver Müller diskutieren wir die Implikationen und die Aktualität dieser Vorstellungen. Wie realistisch ist dieser transhumanistische Traum von Unsterblichkeit durch Technik und wie lässt er sich gesellschaftlich einordnen?

 

10.05.2016 Ex Machina mit Prof. Dr. Wolfram Burgard (Robotik und Künstliche Intelligenz)
UK, 2014, OmU, Regie: Alex Garland, 108 min
Aka-Filmclub, KGII Hörsaal 2006, 19-22 Uhr

In dem oscarprämierten Sci-Fi-Kammerspiel von 2015 testet ein Softwareentwickler einen verführerischen weiblichen Roboter auf seine Menschenähnlichkeit und gerät dadurch zwischen ihn und seinen Erfinder. Prof. Dr. Wolfram Burgard erklärt, wie wahrscheinlich die Entwicklung eines solchen Androiden ist. Er erläutert den realen Stand der Robotertechnik und das Problem mit dem populären Begriff der Künstlichen Intelligenz.



31.05.2016 Vergiss mein nicht! (The Eternal Sunshine of a Spotless Mind)
mit Dr. Philipp Kellmeyer (Neurochirurgie/ Klinische Forschung)
USA, 2004, OmU, Regie: Michel Gondry, 104 min
Kommunales Kino, 18-21 Uhr

Was ist eine Erinnerung? Wie wertvoll ist sie und kann sie gezielt verändert werden? Dieser Film von 2004 spielt innerhalb einer ergreifend verstrickten Liebesgeschichte mit der Möglichkeit, Gedankeninhalte mit Hilfe von Neurotechnologien zu manipulieren. Ob sich Erinnerungsinhalte heute oder in Zukunft verändern lassen, erklärt Dr. Philipp Kellmeyer.

 

14.6.2015 Surrogates mit Prof. Dr. Ulrich Hofmann (Neurotechnologie)
USA, 2009, OmU, Regie: Jonathan Mostow, 88 min
Kommunales Kino, 18-21 Uhr

Bruce Willis bleibt zu Hause und lässt einen Roboter, den er mit seinen Gedanken steuert, die „Action“ erledigen. Der Film von 2009 mit dem unwahrscheinlichen Plot malt eine Zukunft, in der Menschen zum Schutz nur noch als „Surrogates“ auf die Straße gehen. Dies geht natürlich schief und Bruce Willis rettet die Welt. Im Zeitalter von ferngesteuerten Drohnen folgt diese Technologie jedoch einer vertrauten Logik. Mit Prof. Dr. Ulrich Hofmann diskutieren wir ob die Technologie der Virtuellen Realitäten und vor allem des Brain-Machine-Interfacing uns in diese Welt bringen könnten: Wo beginnt Immersion und wie weit geht sie? Wo sind die Grenzen, die uns die Technologie aufzwingt und können wir sie umgehen? Lohnt es sich in diese Richtung zu forschen? Letztendlich stellen wir uns gemeinsam der Frage: Wünschen wir uns eine solche Welt?

12.07.2016 Black Mirror: White Christmas mit Prof. Dr. Stefan Rotter (Computational Neuroscience)
UK, 2014, OmU, Regie: Carl Tibbets
in Kooperation mit dem Bernstein Center Freiburg,
Werkstatt des Bernstein Center Freiburg, 18-21 Uhr

In sozialen Netzwerken lassen sich unliebsame Kommentare relativ schnell aus dem eigenen Newsfeed entfernen. Doch was wäre, wenn wir auf diese Weise gezielt Menschen aus unserer eigenen Wahrnehmung verbannen könnten? Die britische Serie Black Mirror überspitzt den Alltag unserer Computernutzung, verlegt ihn in die Zukunft und hält dem Zuschauer auf diese Weise den sprichwörtlichen Spiegel vor. In der Episode „White Christmas“ ist es möglich, die eigene Wahrnehmung per Neuro-Implantat mit anderen zu teilen. Unliebsame Zeitgenossen werden kurzerhand geblockt. Der Zugriff auch auf andere Teile des Gehirns erlaubt es, Software-Kopien einer Person nach demselben Prinzip anzufertigen - Doch wie weit ist die Zukunftsvision der Serie von der Realität entfernt? Dieser Frage wollen wir an diesem Abend gemeinsam mit Prof. Dr. Stefan Rotter vom Bernstein Center Freiburg auf den Grund gehen.

Anmeldungen und Kontakt:

Mathilde Bessert-Nettelbeck
mathilde.bessert-nettelbeck(a)brainlinks-braintools.uni-freiburg.de

Sabrina Livanec
sabrina.livanec(a)brainlinks-braintools.uni-freiburg.de

Tel: +49 (0)761 203-9544

 

Wo laufen die Filme?

aka-Filmclub:
Kollegiengebäude II im Hörsaal 2006: Das KG II befindet sich am Platz der Alten Synagoge direkt gegenüber vom Stadttheater

Das Kommunales Kino befindet sich im alten Wiehre-Bahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg

Die Bernstein-Werkstatt befindet sich in der Hansastr.9a in 79106 Freiburg