Was ist machbar, was ist erstrebenswert?

Thomas Stieglitz umriss die klinischen Anwendungen und technischen Herausforderungen von Neurotechnologien. Foto: Levin Sottru

Die ethischen Rahmenbedingungen der in BrainLinks-BrainTools entwickelten Technologien waren Thema einer Tagung in Freiburg

Am 20. und 21. Januar 2017 kamen hochrangige nationale und internationale Wissenschaftler (u.a. Gernot Böhme, Shaun Gallagher, Sara Goering) bei der von PD Dr. Oliver Müller organisierten Tagung „Mechanized Brains, Embodied Technologies, Restored Movements“ im Freiburg Institute of Advanced Studies (FRIAS) zusammen. Mit Fokus auf Tiefer Hirnstimulation (THS) haben Vortragende aus der Philosophie und den Neurowissenschaften einen interdisziplinären Einblick in die aktuelle Forschung ermöglicht. Neben theoretischen Überlegungen und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen wurden die ethischen Implikationen neurotechnologischer Interventionen diskutiert. Während die Vorträge am Freitag eher die philosophischen, ethischen und technischen Voraussetzungen einer normativen Beurteilung thematisierten, wurde am Samstag die Perspektive der Patienten in besonderem Maße in den Blick genommen. Ein Highlight stellte dabei das neue Format der „Fokusgruppe“ dar, bei der drei THS-Patienten einen intensiven Einblick in ihr persönliches Leben mit Parkinson und der direkten Konfrontation mit neurotechnologischer Intervention gaben. Mit starken Eindrücken von dieser Begegnung und von den spannenden Diskussionen sind die Wissenschaftler am Samstagabend wieder auseinander gegangen. Zum Festhalten der wissenschaftlichen Erkenntnisse und des gemeinsamen Austauschs ist bereits ein Tagungsband geplant.