Gehirn und Technik verbinden

Feierten den Start (v.l.n.r): Dr. Harald von Kalm (DFG), Rektor Hans-Jochen Schiewer, Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Prof. Wolfram Burgard (Sprecher des Clusters), Prof. Thomas Stieglitz, Prof. Peter Woias (Foto: Bastian Bender)

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer eröffnet den neuen Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools

Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, Dr. Harald von Kalm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Clustersprecher Prof. Dr. Wolfram Burgard haben am 9. April 2013 gemeinsam mit hochrangigen internationalen und Freiburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Startschuss für den Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools gegeben. „BrainLinks-BrainTools hat in der Exzellenzinitiative als ‚Newcomer‘ nicht nur im harten Wettbewerb unter 27 Neuanträgen überzeugt, sondern sich auch im Vergleich mit schon etablierten Clustern behaupten können. Das ist ein hervorragender Erfolg“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. 

„An der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg arbeiten Medizin, Biologie und Ingenieurswissenschaften in einmaliger Weise zusammen und verbinden so die Grundlagenforschung über das Nervensystem der Menschen mit der Entwicklung von Mikrosystemen und selbstständig handelnden Robotern“, betonte Rektor Hans-Jochen Schiewer. Die Wissenschaftler verfolgen dabei zwei Ziele: Gelähmte Menschen sollen allein mit ihren Gedanken künstliche Gliedmaßen oder Assistenzroboter steuern. Und Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie oder Parkinson sollen dank eines kleinen Implantats im Kopf ein Leben frei von Symptomen führen.

Im Anschluss an die Eröffnung präsentierten Forscherinnen und Forscher erste Ergebnisse des Verbundprojekts. Unter anderem steuerten Hirnsignale einen Roboterarm, der daraufhin selbstständig Gegenstände bewegte. Außerdem zeigten die Wissenschaftler, wie Implantate künftig körpereigene Energie nutzen können, sodass Operationen zum Batteriewechsel überflüssig werden. „Wir freuen uns, dass die weltweit führenden Wissenschaftler für Gehirn-Computer-Schnittstellen den Start des Clusters mit uns in Freiburg feiern und wir gemeinsam neue Erkenntnisse und technische Lösungen aus diesem spannenden Feld diskutieren“, sagte Wolfram Burgard. 

Ministerin Bauer betonte in ihrem Grußwort: „Unsere Landesuniversitäten haben auch in der neuen Runde des Exzellenzwettbewerbs hervorragend abgeschnitten und unseren bundesweiten Spitzenplatz klar verteidigt. Die Universität Freiburg hat daran ihren Anteil, auch mit dem einzigen neuen Cluster, das nach Baden-Württemberg vergeben wurde.“ Sie begrüßte dabei ausdrücklich, dass die Ethik innerhalb des Clusters eine wichtige Rolle spielen solle und der Verbund die Bürgerinnen und Bürger durch partizipative Aktionen explizit in seine Forschung und seine Ziele einbeziehen wolle. Sie sei sicher, dass der Cluster entscheidende Impulse liefern werde, um Baden-Württemberg als einen der führenden Standorte der Biomedizintechnik in Europa weiter zu stärken. Von den 143 Millionen Euro, die das Land im Rahmen der Exzellenzinitiative an Fördergeldern zahle, seien für den neuen Cluster 8,4 Millionen Euro vorgesehen, so Ministerin Bauer: „Wir müssen in der öffentlichen Diskussion klarstellen, dass Geld, das in Forschung, Wissen und Bildung investiert wird, gut angelegtes Geld ist, das uns in der Zukunft Renditen einbringen wird.“