Ethik des geschlossenen Regelkreises

Von BrainLinks-BrainTools entwickelte Gehirn-Computer-Schnittstelle, die gelähmte Patienten beim Trinken unterstützt. Foto: Gunnar Grah

Neurotechnologien brauchen ein tragendes gesellschaftliches Bewusstsein

In einem kürzlich erschienenen Artikel für die „Cambridge Quarterly of Healthcare Ethics“ haben sich die BrainLinks-BrainTools Wissenschaftler PD Dr. Tonio Ball, Dr. Philipp Kellmeyer und PD Dr. Oliver Müller (neben anderen Autoren) mit den neurophilosophischen Herausforderungen von Geräten mit geschlossenem Regelkreis befasst.

Instrumente wie Gehirn-Maschine-Schnittstellen sind eine aufkommende und schnell fortschreitende Technologie, welche die persönliche Autonomie, das Entscheidungsvermögen und die Handlungsfähigkeit von Zielpatienten beeinflussen kann. Die Freiburger Forscher setzen sich für die Entwicklung eines umfassenden ethischen und rechtlichen Rahmens für ihren künftigen medizinischen Einsatz ein. Sie betonen informierten Konsens und die Möglichkeit der Verweigerung als Mittel, um die Übernahme von Verantwortung zu fördern. Eine internationale Neuroethik-Taskforce aus Wissenschaftlern verschiedener Fächer wie auch Nicht-Wissenschaftlern einzurichten, könne helfen, diese Pläne weiter voranzubringen.

 

Originalveröffentlichung:

Philipp Kellmeyer, Thomas Cochrane, Oliver Müller, Christine Mitchell, Tonio Ball, Joseph J. Fins & Nikola Biller-Andorno (2016): The Effects of Closed-Loop Medical Devices on the Autonomy and Accountability of Persons and Systems. In: Cambridge Quarterly of Healthcare Ethics, pp. 623-633. DOI: 10.1017/S0963180116000359